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crimeLine Junior Jugendliteraturpreis in Steyr
26.06.2025

crimeLine Junior Jugendliteraturpreis in Steyr

Marie Nagl und Timotei Luca, beide aus der 3a-Klasse, wurden im Rahmen des crimeLine Junior Jugendliteraturpreises im AKKU-Kulturzentrum in Steyr für ihre eingereichten Kriminalgeschichten zum Thema "Tatort Traumschiff" geehrt und durften ihre gelungenen Kurzkrimis beim Präsentationsabend vortragen. Zudem erhielten sie, so wie auch sechs andere Schülerinnen und Schüler der 3a-Klasse, die auch Kriminalgeschichten eingereicht hatten, tolle Buchpreise. 

Gratulation an unsere beiden jungen Literaten! ✍️📖

 

Tatort Traumschiff (Marie Nagl)

In der Stille der Nacht durchschnitt ein Schrei die Dunkelheit. Samuel stand über Evelyn, den Dolch noch in der Hand. Ihr Körper lag reglos auf dem Boden der Traumjacht, das Blut sickerte in den Holzfußboden. Die Wellen droschen donnernd gegen den Hafen, doch Samuel hörte nur den schnellen Schlag seines eigenen Herzens. Ohne zurückzublicken, verließ er die Jacht, sprang in sein Schlauchboot und ließ die Leiche allein zurück.

Am nächsten Tag wurde Kommissar Weber zum Tatort gerufen. Evelyn war tot, und die Spuren waren eindeutig: ein Dolchstoß direkt ins Herz. Kommissar Weber begann seine Ermittlungen sofort am Tatort. Auf dem Deck der Traumjacht entdeckte er die ersten entscheidenden Hinweise: Blutspuren auf dem hölzernen Boden und einen Schuhabdruck nahe der Reling. Der Abdruck war tief und deutete darauf hin, dass jemand überstürzt geflohen war. Zudem fand er eine kleine, goldene Kette, zerrissen, als hätte es einen Kampf gegeben. Die Ermittlungen führten Weber zur Hafenpolizei, die ihm bestätigte, dass in der Nacht zuvor ein Schlauchboot den Hafen verlassen hatte. Ein Zeuge, ein Fischer, gab an, einen Mann in dunkler Kleidung gesehen zu haben, der hastig von Bord sprang. Die Beschreibung passte auf Samuel, Evelyns Ex-Freund. Doch ein Motiv fehlte noch. Weber ließ Samuels Wohnung durchsuchen. Dort fanden die Ermittler ein blutverschmiertes Hemd und ein zerrissenes Foto von Evelyn, gemeinsam mit einem anderen Mann. Dies führte sie zu einem neuen Verdächtigen: Lukas, Evelyns Geschäftspartner. Eine Befragung ergab, dass Evelyn und Lukas sich in letzter Zeit sehr nahe gekommen waren, zu nahe für Samuel. Ein entscheidender Durchbruch gelang, als die Polizei Samuels Schlauchboot in einer abgelegenen Bucht fand. Im Inneren lagen eine Decke mit Blutflecken und ein Messer, das zu Evelyns Verletzungen passte. Die Beweise waren erdrückend.

Schließlich wurde Samuel festgenommen. Er leistete keinen Widerstand, der Schock über seine eigene Tat war ihm ins Gesicht geschrieben. „Es war nur ein Moment der Wut“, murmelte er leise, als ihn die Beamten in Handschellen abführten. „Aber es hat alles zerstört.“ Vor Gericht gestand Samuel schließlich den Totschlag. Der Richter berücksichtigte zwar seine Reue, doch das Motiv, Eifersucht, war zu schwerwiegend, um Milde walten zu lassen. Samuel wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt. Evelyn war tot, und Samuels Leben für immer zerstört, weil ein Moment des Verrats ihn in den Abgrund gezogen hatte.

 

Tod auf der Donau (Timotei Luca)

„Mit der ganzen Familie ein stimmungsvolles Abendessen bei Sonnenuntergang auf der Donau, was kann es Schöneres geben?“, schwärmte Leopold Goldbauer im Schiffsrestaurant. Familie Goldbauer hat die Reise aufgrund der Wiedervereinigung von Vater und Sohn organisiert. Die beiden hatten eine Riesenauseinandersetzung gehabt. Es war sogar so weit, dass sie seit mehreren Monaten nicht miteinander sprachen. Das Blut auf Leopolds weißem Hemd leuchtete, es kam vom Steak, er hatte es blutig bestellt. Das Schiffsrestaurant hatte die besten ungarischen Köche an Board. Es ging die Donau abwärts nach Budapest. Die Familie wollte in den Auwäldern vor Budapest jagen, das war der geplante Höhepunkt der Reise. Doch dazu kam es nicht. In der Nacht nach dem Versöhnungsdinner kam es zu einem Mord. Leopold Goldbauer wurde am Morgen von seiner Frau tot im Bett gefunden. Sie hatte neben ihm geschlafen aber nichts bemerkt.

Sie schrie laut und die Besatzung stürmte in die Suite. Schnell wurde ein Detektiv verständigt, der mit einem Schlauchboot auf das Kreuzschiff kam. Istvan Zichy war ein bekannter Ermittler. Er begann sofort mit der Befragung der Schiffspassagiere. Isabell Goldbauer, die Tochter des Mordopfers, hatte ein Alibi. Aufgrund ihrer Diabeteserkrankung war sie ständig unter Beobachtung, der Schiffsarzt musste ihren Blutzucker nachts messen, da sie nach dem süßen Dessert Beschwerden hatte. Tobias, der frisch versöhnte Sohn hatte behauptet, tief zu schlafen und einmal auf die Toilette gegangen zu sein. Istvan befragte auch die Frau des Toten genau. Wegen des lauten Schnarchens ihres Mannes hatte sie stets Oropax in den Ohren und hatte nichts gehört.

Als der Detektiv die frischen Blutspuren sah, die aus dem Zimmer führten, bemerkte er, dass der Tod erst in den frühen Morgenstunden passiert sein musste. Die Todesursache war eine Stichwunde in die linke Brust. Istvan Zichy gab den Befehl nach dem Messer zu suchen. Niemand durfte das Schiff verlassen. Sogar mit einem Metalldetektor am Flussufer wurde gesucht. Und schließlich wurde ein spitzes Jagdmesser in der Donau gefunden.

Das Messer gehört Isabell, sie gab an, dass sie dieses gekauft hatte, weil sie vor Kurzem mit ihrem Freund ein Outdoor Survival Wochenende geplant hat. Sie behauptete, das Messer schon seit mehreren Tagen zu suchen. Auf keinen Fall hätte sie ihren Vater umbringen wollen. Sie verstand sich immer gut mit ihrem Papa. Detektiv Zichy musste also weiterfragen. Am leichtesten hätte es Frau Goldbauer gehabt, ihren Mann zu töten. Da lüftete Isabell ein Geheimnis über ihre Mutter: Die Gattin hatte aber schon seit mehreren Jahren einen Liebhaber, der Vater bemerkte das nie. Die Tarnung, dass sie mit Freunden abends etwas Trinken ging, glaubte er ihr stets. Isabell verriet dieses Geheimnis an den Detektiv, um von sich selbst abzulenken. Somit waren Frau Goldbauer und ihr Freund höchst verdächtig. Doch der Freund war nicht an Board und Frau Goldbauer wirkte sehr traurig und geschockt.

Tobias Motiv hingegen wäre reine Geldgier und die Wut über den Streit. Dieser war für ihn vielleicht noch nicht beendet. Das wäre zwar sehr seltsam, doch der Detektiv fand die Versöhnung sehr künstlich. Außerdem hatte ein Kellner vom Schiff angegeben, dass Sohn Tobias beim Abendessen ständig aufs Handy schaute und nicht besonders glücklich wirkte. Das machte Zichy stutzig. Nun befragte er Tobias ausführlich. Und schließlich gab dieser zu, den eigenen Vater aus Geldgier erstochen zu haben. Er hatte sich ein teures Haus in Mallorca gekauft und war hoch verschuldet. Er hatte das Geld von seinem reichen Vater dringend benötigt, der ihm aber nicht aushelfen wollte. Um trotzdem an das Geld zu kommen, beging er den Mord.

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